Johann Joseph Otto Duvigneau (1828-1899)

 

Es konnte nicht ausbleiben, daß ein so reger Geist auch im politischen und patriotischen Leben seiner Vaterstadt und seines Vaterlandes mitwirkte. Früh schon gehörte er der städtischen Verwaltung an, wurde 1863 Sadtverordneter und 1884 Stadtrat. 1887 übernahm er ein Reichstagsmandat der Stadt Magdeburg und erlebte das Dreikaiserjahr 1888 als Reichtagsabgeordneter. Sein gütiges und hilfreiches Herz offenbarte er ganz besonders in den Kriegsjahren 1866 und 1870. Durch Einrichtung von Verpflegungsstellen für durchreisende Truppen und ganz besonders im französischen Kriege durch die Zusammenstellung und Durchführung von Liebesgabenfahrten zum Kriegsschauplatz, die er selbst leitete. Auch für die Angestellten und Arbeiter seiner Firma wirkte er wie ein sorgender Vater. Schon 1872, also 20 Jahre vor der Einführung solcher Einrichtungen durch den Staat, gründete er aus eigenen Mitteln für seine Fabrik eine Invaliden-, Kranken- und Altersversorgungskasse. Neben all den vielseitigen Anregungen und Arbeiten fand er noch Zeit, Presbyter und später Patronatsvertreter der Wallonisch-reformierten Kirche zu sein.

Für seine vielseitige Tätigkeit in dem politischen und gesellschaftlichen Leben innerhalb und außerhalb Magdeburgs erhielt er die dankbare Anerkennung seiner Vaterstadt durch die Ernennung zum Ehrenbürger Magdeburgs am 7.7.1898. Nach seinem Tode wurde die Duvigneaustraße in der Südfront nach ihm benannt.